Vortrag: Zum Verhältnis von Frauen und Islam

Artikel vom 17. Februar 2019

make freedom a threat again – zum Verhältnis von Frauen und Islam

Ein Vortrag mit Nantje Petersen von der Gruppe en arrêt! Berlin
08. März | 19:00 Uhr | Ort wird bekannt gegeben

Im letzten Jahr jagten sich die verschiedensten Schlagzeilen: Berichte über Frauen im Iran, die sich massenhaft gegen das Kopftuch, gegen die islamische Herrschaft zur Wehr setzten. Berichte über Frauen, die der Presse gegenüber einen Ehrenmord an der eigenen Tochter rechtfertigen. Berichte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Deshalb soll es in diesem Jahr am 08. März, dem internationalen Frauentag, um das Verhältnis von Frauen und Islam und somit auch um genau diese Diskrepanz gehen. Zu Gast ist die Referentin Nantje Petersen von der Gruppe en arrêt! aus Berlin zum Thema „make freedom a threat again – zum Verhältnis von Frauen und Islam“:

„In der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Frauen im und zum Islam bleibt die Diskrepanz zwischen Naivität, Religiosität und Fundamentalismus nicht die einzige; vielmehr scheint sich das Verhältnis entlang multipler Widersprüche wie jenen zwischen Freiwilligkeit und Zwang, Allmacht und Ohnmacht sowie der Trias von Freiheit, Unterwerfung und Unterdrückung zu konstituieren. Die Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung überrascht dabei ebenso wenig wie diejenige zwischen universalistischen und identitätspolitischen Positionen.
Der Vortrag wird auf Grundlage empirischer Daten und theoretischer Überlegungen den Fragen nachgehen, warum der Islam für Frauen attraktiv und Frauen für den Islam relevant sind. Hierzu werden die für Mädchen und Frauen bedeutsamen Motive in der Radikalisierung und Auseinandersetzung mit dem Islam nachgezeichnet, um sich den Positionen und Strategien der Djihadistinnen und ihren hiesigen Apologetinnen annähern und abschließend der Frage nachgehen zu können, warum eine Kritik an dieser Ideologie von kulturrelativistischer und (queer-)feministischer Seite verunmöglicht wird.“

www.facebook.com/enarret
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Last Night in Sweden – Vortrag und Diskussion mit Martin Stobbe

Artikel vom 11. Oktober 2018

25. Oktober | 19:00 | Philipp-Scheidemann-Haus | Raum 105

Während Schweden auf eine von Innovation und Fortschritt geprägte Geschichte zurückblicken kann, machen sich in einigen Stadtvierteln des Landes zunehmend Erosionserscheinungen bemerkbar, die sich in der Zurückdrängung gesellschaftlicher Kontrolle zugunsten von Islamisierung und Gangherrschaft ausdrücken und im öffentlichen Diskurs unter dem Begriff der „No-Go-Areas“ vermehrt für Diskussionen sorgen.
Martin Stobbe wird diese Entwicklungen historisch wie ideologisch nachzeichnen, um eine Grundlage zum Verständnis einer Bedrohung zu schaffen, die auch für deutsche Verhältnisse von Bedeutung ist.

Last Night in Sweden

Es war eine lange Nacht vom neunten auf den zehnten September in Schweden: Bis zum frühen Morgen wusste keiner, wer die Parlamentswahlen nun eigentlich gewonnen hatte. Am ehesten noch wollte Freude bei den regierenden Sozialdemokraten aufkommen, die zwar Stimmen verloren und das schlechteste Ergebnis seit Menschengedenken erzielt hatten, aber dennoch wie jedes Mal seit 1917 die stärkste Partei blieben – und zwar mit Abstand. Die rechten Schwedendemokraten, der laut einigen Umfragen designierte Gewinner der Wahl, konnten zwar knapp 5% hinzugewinnen, blieben aber als dritte Kraft noch hinter den konservativen Moderaten zurück. Dennoch bleibt ihr Aufstieg von einer rechtsradikalen Splitterpartei, die 2006 noch an der Vierprozenthürde scheiterte und 2010 erstmals mit gut 5% in den Reichstag einzog zu einer breiten Sammlungsbewegung, die nun ihren Erfolg von 2014, als sie knapp 13% der Stimmen erreichte, noch einmal steigern konnte, die bedeutendste Nachricht und der wichtigste Grund für das große internationale Interesse an dieser Wahl. Trotz des nach Umfragen eher knapp ausgefallenen Erfolgs könnten die Schwedendemokraten nach der Wahl, da sich das konservative und linke Lager mit jeweils ca. 40% der Stimmen gegenüber stehen, das Zünglein an der Waage sein und es stellt sich die Frage, ob der „Cordon Sanitaire“ um die Partei aufrecht erhalten werden kann. Aber auch wenn es gelingen sollte, eine (in Schweden übliche Minderheits-) Regierung auf die Beine zu stellen, die von der Rechtsaußenpartei unabhängig ist, ist der Einfluss, den der Erfolg der Schwedendemokraten auf die Politik der beiden größten Parteien des Landes hat, spätestens seit Ende 2015 nicht zu unterschätzen.
Der erste Teil des Vortrags wird die historische Entwicklung Schwedens im letzten sozialdemokratischen Jahrhundert behandeln. Dabei wird im Zentrum der sozialdemokratische Paradigmenwechsel stehen: Der enorme Aufstieg des ländlichen Schwedens zu einer führenden Wirtschaftsnation basierte nicht auf Volksheim-Kitsch, sondern in einer auf wissenschaftlichen, ökonomischen und sozialen Fortschritt setzenden, einer ethnisch, kulturell und vor allem politisch homogenen „starken Gesellschaft“ (Tage Erlander). In den 1970er-Jahren begann der von der Ideologie des Kulturalismus begünstigte Aufstieg Schwedens zur „humanitären Supermacht“. Es wird darum gehen, wie das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren die Entstehung mehrerer, voneinander teils strikt getrennter, Gesellschaften und aller damit verbundenen Probleme in Schweden befördert hat.
Der zweite Teil des Vortrags wird die Radikalisierung des Multikulturalismus zur Diversity-Ideologie zum Thema haben. Es soll gezeigt werden, dass da, wo der Multikulturalismus noch die Vorstellung verschiedener Gesellschaften und einer etwaigen Verständigung zwischen ihnen ermöglicht, die Diversity-Ideologie im Endeffekt auf das neoliberale Dogma „There is no such thing as society“ (Margaret Thatcher) hinausläuft. Ihre Erhebung zur Staatsdoktrin erweist sich dabei als besonders effizientes, weil vermeintlich linkes Werkzeug, eine am sozialen Fortschritt und an aktiver Einflussnahme auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens interessierte politische Tradition auszuhebeln und ihre in den Ideen der Aufklärung fußende Weltanschauung zu untergraben.
In die Leerstelle, die die Zurückdrängung der Gesellschaft insbesondere aus den Armutsvierteln hinterlässt, stoßen zunehmend kriminelle Gangs und der radikale Islam. Hinzu kommt eine drastische Abnahme des Gefühls öffentlicher Sicherheit, ausgelöst durch Schusswechsel, Gebrauch von Handgranaten aus dem Jugoslawien-Krieg sowie Riots und das regelmäßige Autoabfackeln. Was in Großbritannien die „Grooming Gangs“ sind, sind in Schweden sexuelle Übergriffe in der Öffentlichkeit. Auch wenn Schweden schon lange keine offiziellen Zahlen zur Herkunft der Täter mehr veröffentlicht, berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender SVT unlängst [1], dass 58% der wegen Vergewaltigung oder versuchter Vergewaltigung verurteilten Täter nicht in Schweden geboren waren (sondern größtenteils in Nordafrika oder dem Nahen Osten) – in Schweden geborene Täter mit Migrationshintergrund noch nicht inbegriffen. Bei solchen Taten in der Öffentlichkeit, bei denen sich Täter und Opfer nicht kannten, waren es sogar 80%, von denen wiederum ein erheblicher Teil erst vor kurzem nach Schweden eingereist war.
Vor diesem Hintergrund gilt es zu diskutieren, was das Beispiel Schweden für Deutschland bedeutet und welche Drohung darin enthalten ist, wenn führende linke Kolumnisten wie Jakob Augstein schon einmal verkünden: „Wenn der Preis für unseren Sozialstaat die Toten im Mittelmeer sind, ist er es nicht wert.“[2]

1) Von den sogenannten seriösen deutschsprachigen Medien wurde die Meldung ignoriert. Für eine englissprachige Quelle siehe z.B. bbc.com vom 22.08.2018. Sweden rape: Most convicted attackers foreign-born, says TV.
2) Ein deutscher Traum. Spiegel Online vom 09.07.2018.

Martin Stobbe ist Autor bei der Zeitschrift Bahamas und lebt in Wien.

Notwendige Schlussfolgerungen eines konsequenten Antifaschismus

Artikel vom 03. Oktober 2018

Nachdem das Magazin „Dezentrale“ um Einsendungen zum Thema „There is no alternative“ gebeten hatte, sich dann aber weigerte, unseren kurzen Text abzudrucken, dokumentieren wir ihn nun an dieser Stelle:

Notwendige Schlussfolgerungen eines konsequenten Antifaschismus

Als sich in den 80er Jahren die ersten Antifa-Gruppen konstituierten, geschah dies in Reaktion auf eine reale, sich in den 90ern nochmals zuspitzende, allgegenwärtige Gefahr durch deutsche Neonazis. Doch als sich die Situation mit dem Aufstand der Anständigen ab dem Jahr 2000 drastisch zu ändern begann, versäumte die Antifa die Gelegenheit zur Reflexion und Aktualisierung der Feindanalyse.
Der Anschlag auf die Düsseldorfer Synagoge, der Anlass des gesamtgesellschaftlichen Aufbegehrens gegen Rechts gewesen war, stellte sich wenig später als das Werk islamischer Antisemiten heraus. In der Rückschau kann diese Konstellation als Vorbote des neuen europäischen Normalzustands betrachtet werden: Während offener Nazismus von der CDU bis zu den Linksradikalen verachtet wird, wird die größte Bedrohung für Juden, aber auch für den gesellschaftlichen Fortschritt insgesamt, konsequent ausgeblendet: Der politische Islam.
So sind nicht nur die mitgliederstärksten rechtsextremen Organisationen Deutschlands inzwischen dezidiert islamisch, auch das islamisch-rechtsextreme Personenpotential insgesamt übersteigt das neonazistisch-rechtsextreme um ein Vielfaches. Auf jedes noch verbliebene Nazizentrum hinter Plexiglas kommen etliche islamistische Moscheen, die gänzlich unberührt als Propopagandazentren der Islamisierung fungieren.
Obgleich sich in einigen Gebieten Ostdeutschlands der reine Fokus auf deutsche Neonazis noch aus den Verhältnissen ergibt und aufdrängt, lässt sich der selektive Aktivismus eines Großteils der deutschen Antifagruppen vor diesem Hintergrund nicht rechtfertigen. Es besteht vielmehr Grund zur Annahme, dass das Konzept „Antifa“ heute zumeist nicht mehr als Methode zur effektiven Bekämpfung des Faschismus dient, sondern vielmehr „Pseudo-Aktivität“, nach Adorno also „Tun, das sich überspielt und der eigenen publicitiy zuliebe anheizt, ohne sich einzugestehen, in welchem Maß es der Ersatzbefriedigung dient, sich zum Selbstzweck erhebt.“
Eine Antifa, die geflissentlich ignoriert, dass in Europa jeder einzelne antisemitische Mord des 21. Jh. durch Moslems begangen wurde und sich stattdessen pseudo-aktiv und dabei im Einklang mit der politischen Klasse konformistisch an der AfD abarbeitet, ist nichts wert. Doch der islamische Hass beschränkt sich nicht auf Juden – er richtet sich gegen die „Kuffar“ insgesamt.
In diesem Kontext müssen auch Sexualstraftaten und zahlreiche weitere menschenfeindliche Verbrechen betrachtet werden, die im Detail zu betrachten den Rahmen dieser Publikation sprengen würde.*
Eine tatsächliche Reflexion aufs Bestehende käme somit nicht umhin, den Islam als das bedrohlichste konterrevolutionäre Programm der Gegenwart zu erkennen. Sein möglicher Sieg über den Westen bedeutete nicht nur eine unmittelbare Regression in die Barbarei, sondern auch die endgültige Vernichtung der Möglichkeitsbedingung einer befreiten Gesellschaft.
Während der Kommunismus nur als dialektische Aufhebung des Kapitalismus gedacht werden kann, trachtet der politische Islam nach der negativen Aufhebung der bürgerlichen Gesellschaft. Diese ist mit allen Mitteln zu verhindern.
Es ist, da gilt es sich keine Illusionen zu machen, derzeit einzig die staatliche Gewalt mitsamt ihrer Grenzschutz- und Repressionsbehörden, die den Staatsbürgern Rechtsgleichheit, Meinungsfreiheit und ein individuelles Leben unabhängig von unmittelbaren Abhängigkeitsverhältnissen garantiert, also die bürgerliche Gesellschaft und damit die Grundbedingung des Kommunismus zumindest halbwegs sichert. Horkheimer brachte diese Erkenntnis auf den Punkt: „Seien wir gegen die bürgerliche Ordnung nicht undankbar.[…] Wenn wir ein Höheres wollen als diese Ordnung, vermögen wir es nur, weil sie uns […] die Kritik lehrte“. In dem, was Horkheimer als „Bürgerliche Dialektik“ titulierte, ist auch ihr gegenwärtiger Widerspruch aufgehoben. Denn es sind zugleich auch die Machthaber dieser Ordnung, welche an ihrer Unterminierung mitwirken, indem sie mit islamfaschistischen Regimen paktieren, islamische Verbände protegieren und den regressiven Akteuren des politischen Islam Einlass in etliche Institutionen gewähren.
An diesem Punkt wäre es an einem tatsächlichen Antifaschismus in kommunistischer Absicht gelegen, das Appeasement zu stören, die Widersprüche zu eskalieren und auf die Straße zu tragen, auf dass sie nicht mehr ignoriert werden können.
Der hegemoniale Konsens der politischen Klasse und ihres Anhangs ist so lange mit der Wahrheit zu traktieren, bis er bricht, der politische Islam überall anzugreifen, wo er sich einnistet und seine linken Apologeten zu denunzieren, wo auch immer sie auf den Plan treten.
Der Antifaschismus wird gegen den Islam sein oder er wird nicht sein.

*Dieser Beitrag stellt eine stark gekürzte Version eines Vortrags dar.
Auf unserem Blog wird in naher Zukunft eine ausführlichere überarbeitete Version mitsamt zugehöriger Quellen erscheinen.

PM: Erste muslimische Kindertagesstätte in Kassel – zusammen mit Islamisten?

Artikel vom 12. März 2018

Wie die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine (HNA) am 05. März verlauten ließ, will eine islamische Elterninitiative mit dem Namen „Muslimischer Förderverein für Erziehung, Bildung und Integration“ (Mebi) eine islamische Kindertagesstätte in Kassel eröffnen.
Für Frau Proetel vom „Dachverband der Kindertagesstätten in Kassel“ ist eine religiöse Beeinflussung in der frühkindlichen Erziehung wohl unproblematisch und so stellt für sie auch eine islamische Kindertagesstätte erst einmal kein Problem dar.
Der Verein hat dem städtischen Jugendamt laut HNA ein pädagogisches Konzept vorgeschlagen, an dem nichts auszusetzen sei. Einen Kontakt konnte die lokale Zeitung jedoch selbst nach mehrfacher Anfrage nicht herstellen, ein Grund zur Beunruhigung?

Islamist sitzt mit am Tisch
Uns liegen Informationen vor, dass auch der Imam Mahmoud Abdulaziz Gründungsmitglied des Vereins Mebi ist.

Mahmoud Abdulaziz (mitte)

Abdulaziz ist Imam im „Islamischen Zentrum Kassel“ (IZK), das in der Josephstraße 5 im Kasseler Stadtteil Wesertor ansässig ist . Das IZK stand im Jahr 2012 im Zuge der salafistischen „Lies!“-Kampagne in der Öffentlichkeit: in den Räumlichkeiten des IZK wurden die dezidiert salafistischen Koranexemplare, die bei den bekannten Straßenaktionen verteilt wurden, gelagert. Die HNA berichtete. Dies ist ein Grund, warum das IZK vom hessischen Verfassungsschutz beobachtet wird.
Erst nach der öffentlichen Debatte versuchte das IZK seinen Ruf zu retten und distanzierte sich offiziell von der Verteilaktion der „Lies!“-Kampagne unter dem Vorwand, nicht von dem salafistischen Hintergrund zu wissen und bestreitet sogar Verbindungen ins salafistische Milieu. Ein mehr als fadenscheiniges Argument, wenn man von der Größenordnung und dem Bekanntheitsgrad der Kampagne besonders innerhalb der Community weiß.
Demgegenüber steht die Aussage des „Emir“ (Befehlshaber, in diesem Fall so etwas wie Vorgesetzter) der Kassler „Lies!“-Zelle, der im Jahr 2013 und damit ein Jahr nach der offiziellen Distanzierung des IZK, von einem Kader der salafistischen Kampagne zur Einstellung der Moscheen gegenüber der Aktion befragt wird. Er spricht davon, dass die Aktionen zuvor in den Moscheen selbst stattgefunden hätten und dass diese dem Ganzen positiv gegenüberständen, lediglich wegen des öffentlichen Drucks könnten die Moscheeräumlichkeiten nicht mehr von der „Lies!“-Kampagne genutzt werden. (Video findet sich am Ende dieses Beitrags, ungefähr ab Minute 3:45)

Ein Bild von 2014, das bei einer Koran-Schulung in den Räumlichkeiten des IZK aufgenommen wurde, zeigt den „Emir“ der Kasseler Zelle zusammen mit dem Imam Mahmoud Abdulaziz und dem Vorsitzenden des Zentrums, bei dem der „Emir“ etwas von Abdulaziz übergeben bekommt. Von keiner Verbindung kann bei diesem Bild keine Rede sein und es untermauert viel eher die beschriebene Aussage des „Emir“.

„Islamisierung des Bildungssystems“
Wie es um das Thema Erziehung beim „Islamischen Zentrum Kassel“ bestellt ist, zeigt sich in einem Online-Seminar, das beim IZK absolviert werden kann. Der bekannte islamistische Hassprediger Bilal Philips gründete auch wegen Einreiseverboten in einige Staaten eine „Islamic Online University“. Diese bietet unter anderem ein Seminar zu Erziehung, das auf eine „Islamisierung des Bildungssystems“ zielt und die säkulare Bildung durch eine islamische ersetzen will.
Ein ähnliches Ziel legt die 1928 in Ägypten gegründete und mittlerweile global agierende Muslimbruderschaft an den Tag, die in ihrem Gründungsland nach dem Umsturz von 2013 verboten wurde. Daraufhin hat sich das sogenannte „Rabia“-Zeichen – ein abgeknickter Daumen und vier gestreckte Finger – als Solidaritätszeichen für das ägyptische Chapter der Muslimbruderschaft etabliert. Abdulaziz hat im Jahr 2013 Werbung für eine Demonstration in Frankfurt am Main gegen den Militärputsch in Ägypten gemacht, auf der auch das Solidaritätszeichen der Bruderschaft prangt.

Man sieht also, dass man die Erziehung von Kindern nicht in die Hände von Islamisten des „Islamischen Zentrum Kassel“ legen sollte. Wenn solche Personen als Gründungsmitglieder am Tisch sitzen, erklärt dies eventuell, warum die Kita-Initiatoren nicht mit der HNA sprechen wollen.

Link zum Video

Down with Islamic Fascism!

Artikel vom 09. März 2018

Ob in Teheran oder den islamisierten Vierteln Europas: Kampf für Frauenrechte bedeutet Kampf dem politischen Islam und seinen Kollaborateuren jedweder Couleur!

Afrin, Ankara, Kassel – die ideologischen Wellen der „Operation Olivenzweig“

Artikel vom 22. Februar 2018

Bereits seit dem 20. Januar greift die Türkei Stellungen der „kurdischen Volksverteidigungseinheit“ YPG in der Enklave Afrin, Syrien an. Mobilisiert wurde für die sogenannte „Operation Olivenzweig“ jedoch nicht nur innerhalb des türkischen Militärs, Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist darauf bedacht, die gesamte türkische Gesellschaft zur Verfechterin seiner Sache in Afrin zu machen. Denn in der „Operation Olivenzweig“ geht es nicht nur gegen das Bestreben der YPG, – Schwesterorganisation des türkischen Erzfeindes PKK – in der demokratischen Föderation Nordsyriens, Rojava, südlich der türkischen Grenze eine säkulare und demokratische Gesellschaft aufzubauen. Es geht vielmehr auch darum, Nationalismus und innere Einheit, sowie das Bedürfnis nach türkischer Expansion, ganz in der Tradition des osmanischen Reichs, zu befriedigen. Burak Bekdil beschreibt die derzeitige Stimmung in der Türkei wie folgt: „Die Schlagzeilen der türkischen Presse spiegeln die ganze Bandbreite einer ruhmsüchtigen, eroberungslustigen Stimmung, in der sich neo­osmanischer Nationalismus mit politischem Islam vereint.“[1] Besagte Schlagzeilen sind beispielsweise „Das Militär schlägt zu, die Türkei erhebt sich“, „Niemand kann die türkische Nation bezwingen“ oder „Muslime beten in Mekka für den Sieg der Türkei in Afrin“. Es wird deutlich: Der nationale Stolz, wie so häufig eng verwoben mit islamischer Identifikation, treibt derzeit die türkische Offensive in Afrin voran. Und wer im türkischen Vormarsch nicht mitzieht und den ausgeprägten Nationalgedanken und den gesellschaftsstrukturierenden Islam nicht annimmt oder einfach die Angriffe auf Kurdinnen und Kurden missbilligt, wird zum „Landesverräter“ stigmatisiert und durch Erdoğans Repressalien schnell zum Schweigen gebracht.
Nicht nur die Einwohnerinnen und Einwohner der Türkei bekommen die Wogen der neo-osmanischen Bestrebungen zu spüren, die Afrin derzeit aufwühlt. Auch türkische Communities in Deutschland lässt die „Operation Olivenzweig“ nicht kalt: So rief die Religionsbehörde Diyanet, mit Hauptsitz in Ankara, die ihr unterstellten Moscheen auf, für den türkischen Sieg zu beten. Dem kam auch der deutsche Moscheenverband DİTİB nach, weshalb derzeit in Deutschland von vielen türkischstämmigen Muslimen für den „heiligen Krieg“ gegen die „ungläubigen Kurden“, die „Kollaborateure der postmodernen Kreuzzügler und der Zionisten“ gebetet wird.[2] So berichtete die Hessenschau erst kürzlich von einem Imam im hessischen Stadtallendorf nahe Marburg, der in seinen Gebeten um Seelenheil für die Kämpfer des Islam bat: „Er betete, Gott möge der ruhmreichen Armee im ruhmreichen Kampf helfen. Gott möge die Seelen der Gefallenen segnen, die für die Heimat und den Islam gekämpft hätten.“[3] Ähnliche Gebete waren dieser Tage in den Moscheen der DİTİB in Deutschland vermutlich vielfach zu hören.
Auch in Kassel gab es innerhalb der türkischen Community Statements und Erfolgsbekundungen zur „Operation Olivenzweig“. Die Anhängerschaft der DİTİB-Moschee Kassel Stadt offenbarte erst kürzlich ihre politische Gesinnung. Als Demonstrantinnen und Demonstranten, die sich mit der Verteidigung Afrins solidarisierten, auf der nahegelegenen Holländischen Straße vorbei zogen, posierten mehrere Personen vor der Moschee und zeigten als faschistisch einzuordnende Symboliken; Darunter den „Wolfsgruß“, das Erkennungszeichen der rechtsextremen „Grauen Wölfe“ und das „Rabia-Zeichen“, das Bekenntnis zur islamistischen Muslimbruderschaft.[4] Der Hodscha, der islamische Gelehrte rechts im Bild, toleriert die faschistische Symbolik, mit denen die Demonstrierenden „gegrüßt“ werden, sichtlich unbeeindruckt.

Bilder vor der DİTİB-Moschee im Kasseler Westring

Die der DİTİB ideologisch nahestehende „Union Europäisch-Türkischer Demokraten“, die europäische Lobbyorganisation der AKP, hat sich ebenfalls öffentlich, wenn auch weniger offen radikal, zum Thema Afrin positioniert. Die UETD-Kassel fordert in einem mehrsprachig verfassten Beitrag auf Facebook Unterstützung für die militärische Offensive:
„Die Operation Olivenzweig des türkischen Militärs wurde von Anfang an mit Verbündeten und benachbarten Ländern offen und transparent kommuniziert. Diese Operation hat Frieden und Stabilität zum Ziel. Wir fordern die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Operation Olivenzweig zu unterstützen, sich gegen den Terror zu stellen und sich solidarisch mit der örtlichen Bevölkerung und der Türkei zu zeigen“

Das Ganze wird durch Anti-Terror-Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates, PKK und PYD werden dazu in eine Reihe mit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ gestellt, und den Schutz der NATO-Außengrenzen zu legitimieren versucht. Während kurdische Streitkräfte Zivilisten als Schutzschilde verwendet haben sollen, sei das türkische Militär ganz darauf bedacht, Zivilisten zu verschonen und ausschließlich Terroristen, nicht jedoch Minderheiten, anzugreifen, so die UETD.
Auch eine Moschee im Kasseler Franzgraben, zugehörig zu einem radikalen Dachverband türkisch-islamischer Kulturvereine, der ATİB, äußerte sich zum Thema Afrin. Auf der Facebook-Seite lässt man verlauten, dass auf einen Sieg der „Helden in Afrin“ gehofft und aus diesem Anlass ein Morgengebet in der Moschee gesprochen werde. Die „Operation Olivenzweig“ wird offenbar auch in diesem Fall zu einem heiligen Krieg verklärt, der der Fürbitte bedarf.

Der dschihadistische Charakter der türkischen Mobilisierung wird noch deutlicher:
Der Vorsitzende des Kasseler „Verbands der türkischen Kulturvereine in Europa“, kurz ATB, schreibt auf Facebook von „Märtyrern in Afrin, Kilis und Hakkari“. Er erbittet Gottes Erbarmung und die Aufnahme der besagten Märtyrer ins Paradies sowie die Bestrafung der Feinde durch Gott. Der nationalistisch-islamistische Charakter des Kulturvereins, welcher der türkischen „Partei der großen Einheit“, der BBP, ideologisch nahesteht, wird hier wieder einmal deutlich. Die Anhängerschaft von Verband und Partei ist der faschistischen Bewegung der bereits erwähnten „Grauen Wölfe“ zuzuordnen.

Nicht nur der Vorsitzende der ATB, auch der Vorsitzende der Kasseler ADÜTDF, der sogenannten „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland“, teilt Inhalte der ideologischen Anhängerschaft der „Grauen Wölfe“ auf Facebook. Zu sehen sind dort unter anderem türkische Soldaten, die, wie die eingangs genannten DITIB-Anhänger, den „Wolfsgruß“ zeigen.

Diese Vielzahl von nationalistischen sowie islamistischen Ausfällen bleibt in Kassel jedoch zumeist, sowohl von der Lokalpolitik, als auch von radikalen Linken, unbeachtet. So „engagieren“ sich drei der fünf genannten Organisationen, nämlich DİTİB Kassel Stadt, ATİB und ATB, im städtischen Rat der Religionen. Das Vertreten von neo-osmanischen Bestrebungen, die schlicht als faschistisch bezeichnet werden müssen, scheint dem Motto der Organisation – „Rat der Religionen – Entdecken was verbindet – Brücken bauen – Frieden leben“ – offenbar nicht gravierend genug entgegenzustehen.[5]

Für uns bleibt es also dabei: Solidarität mit Afrin heißt türkischen Faschismus zu bekämpfen, ob in Kassel oder anderswo!

Raccoons, Februar 2018

[1] Burak Bekdil, Beten für den Süpersieg: https://jungle.world/artikel/2018/05/beten-fuer-den-suepersieg (Zuletzt zugegriffen am 12.02.18).

[2] Anmerkung: Erdoğan sprach vom postmodernen Kreuzzug gegen Muslime, Kurdinnen und Kurden seien Söldner christlicher Imperialisten. Nachzulesen in Ali Ertan Toprak, Militäroffensive auf Afrin. Ein „heiliger“ Krieg gegen die Kurden: http://www.zeit.de/2018/07/militaeroffensive-afrin-tuerkei-syrien-kurden-heiliger-krieg (Zuletzt zugegriffen am 12.02.18).

[3] Volker Siefert, Gut gegen Böse? Imam in Ditib-Moschee betet für türkische Armee: http://www.hessenschau.de/gesellschaft/imam-in-ditib-moschee-betet-fuer-tuerkische-armee,kriegsgebet-100.html (Zuletzt zugegriffen am 12.02.18).

[4] Zur politischen Einordnung der benannten Gruppierungen und der gezeigten Zeichen, sei als Einstieg das Buch von Emre Arslan „Der Mythos der Nation im transnationalen Raum – Türkische Graue Wölfe in Deutschland“ empfohlen.

[5] Internetseite des Kassler Rat der Religionen: http://rat-der-religionen-stadt-kassel.de/ (Zuletzt zugegriffen am 20.02.18)

Islamische FaschistInnen in der Nachbarschaft geoutet

Artikel vom 28. August 2017

Gestern haben wir 600 Flugblätter in deutscher und türkischer Sprache in der Nachbarschaft des „Verband der türkischen Kulturvereine in Europa“ in der Bunsenstraße 73a verteilt.

„Liebe NachbarInnen,

in der Bunsenstraße 73a betreibt der „Verband der türkischen Kulturvereine in Europa“ – abgekürzt ATB – ein Vereinsheim, verbunden mit einer angrenzenden Moschee.
Der harmlos klingende Dachverband ist die europäische Organisation einer islamistisch-nationalistischen Partei in der Türkei, der „Büyük Birlik Partisi“ (auf deutsch: „Partei der großen Einheit“); einer Partei, deren AnhängerInnen in der Türkei sogar politische Morde zugerechnet werden. Ganz aktuell organisierte eine der Partei nahe Bewegung eine Demonstration wegen der israelischen Sicherheitsmaßnahmen auf dem Tempelberg. Dabei wurde versucht die Synagoge in Istanbul zu stürmen. Das Vereinsheim in Kassel ist nach dem Vorsitzenden der Partei Muhsin Yazıcıoğlu benannt und das Logo der BBP prangt auf dem Namensschild.
Entstanden ist die Partei in den 1990er Jahren als eine Abspaltung der türkischen „Partei der nationalistischen Bewegung“. Die türkische Partei BBP und auch der europäische Ableger ATB betonen im Gegensatz zur „Partei der nationalistischen Bewegung“ viel stärker islamische Elemente. Auf einer Internetseite der Jugendabteilung des ATB wird der islamistische Nationalismus der Organisation deutlich. In einer kurzen Schrift hieß es 2004: „Ich schwöre auf Gott, Koran, Vaterland, Nation, Fahne und Waffe… Unsere Märtyrer und Veteranen sollen sicher sein. Wir, als die Ülkücüs [türkisch: Idealisten – eine Selbstbezeichnung türkischer NationalistInnen]1 von Nizam-ı Alem (Weltordnung), werden für die Herrschaft der Gottesordnung in unserem Land und auf der Erde kämpfen. Unser Kampf wird mit dem Aufbau einer muslimischen und unabhängigen Großtürkei anfangen und bis zu unserem letzten Atemzug, letzten Soldaten und letzten Tropfen unseres Blutes weitergehen. […]“. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich an dieser Weltanschauung etwas geändert hat.
Funktion der einzelnen ATB-Vereine ist die Schaffung einer türkisch-islamischen Identität gekoppelt mit dem Vertreten der Interessen der türkischen Nation; Zielgruppe sind besonders die Generationen, die in Deutschland geboren sind. Dazu werden die Zentren – auch das Kasseler – mit nationalistischer und islamischer Symbolik und Bildern von Parteifunktionären der BBP geschmückt, PolitikerInnen der Partei zu Veranstaltungen nach Deutschland eingeladen und türkische Politik in Deutschland unterstützt. Im letzten Jahr organisierte der Kasseler ATB-Verein einen Bus zur Pro-Erdogan Kundgebung in Köln, faschistische Symbolik wie die Fahne der drei Halbmonde und der Wolfsgruß wurden dabei offen zur Schau gestellt.
Der ATB ist mit drei anderen Organisationen in Deutschland der türkisch-nationalistischen Ülkücü-Bewegung zuzurechnen, stellt aber mit etwa 20 Vereinen bundesweit den kleinsten Teil. Insgesamt beläuft sich die offizielle Mitgliederzahl der drei deutschen Organisationen auf über 18.000, zu denen von Sicherheitsbehörden weiterhin circa 20.000 AnhängerInnen dazugerechnet werden.
Obwohl die inhaltliche Ausrichtung der türkischen BBP und des europäischen Verbands ATB klar scheint, kann der Kasseler Verband seine Aktivitäten weitestgehend ungestört ausleben, regelmäßig Veranstaltungen und bundesweite Vernetzungstreffen organisieren und Jugendliche der Ideologie gemäß schulen.

Wir wollen diese Aktivitäten nicht unwidersprochen hinnehmen und rufen auch Sie auf, gegen faschistische Bestrebungen in der Nachbarschaft vorzugehen!“

1) Anmerkung der VerfasserInnen

Islamisierter Pseudofeminismus

Artikel vom 24. August 2017

-Anmerkungen zu einer Veranstaltung mit Lana Sirri im Rahmen des „Lady*fest“

Nachdem die kasseler Initiative „No one is illegal 2017″ erst im vergangenen Juni zum gemeinsamen Fastenbrechen aufgerufen hatte,[1] ist man nun auch beim queerfeministischen „Lady*fest“ bemüht, die Islamisierung der Linken voranzutreiben.
So findet sich im diesjährigen Veranstaltungsprogramm ein Vortrag von Lana Sirri mit dem paradoxen Titel „Islamische Feminismen“. Im Rahmen der Veranstaltung sollen unter anderem „geschlechter- und sexualitätssensible Interpretationen der heiligen Texte“ diskutiert werden, um der „weiß-deutschen, auch feministischen Öffentlichkeit“ die „starke Skepsis, Missachtung und Unkenntnis“ bezüglich der „Verbindung von Islam und Feminismus“ auszutreiben.[2]
Man darf gespannt sein, wie die Geschlechtersensible Interpretation der Sure 4:34 aussehen wird:

»Die rechtschaffenen Frauen sind gehorsam und sorgsam in der Abwesenheit (ihrer Gatten), wie Allah für sie sorgte. Diejenigen aber, für deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet – warnt sie, verbannt sie aus den Schlafgemächern und schlagt sie.«

Bevor wir erläutern, warum nicht bloß die islamischen Quellen, sondern auch der gelebte Mehrheitsislam genug Anlass zu jener Skepsis geben, die für die Veranstalter offenbar ein Problem darstellt, sei zunächst die Referentin vorgestellt.
Lana Sirri promovierte zu „Islamischem Feminismus“ am „Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien“ der Humboldt-Universität Berlin und ist heute Juniorprofessorin für Gender und Religion an der Universität Maastricht. Trotzdessen sie in Tel Aviv-Jaffa geboren wurde und dort studiert hat, ist sie überzeugte Antizionistin und fühlt sich nach eigener Aussage, während sie sich in Europa in erster Linie als Muslimin verstehe, unter dem „israelischen Regime“ als „Palästinenserin“. Im Jahr 2016 unterzeichnete Sirri einen Boykottaufruf der antisemitischen BDS-Bewegung mit dem Titel „Palästinenser, Afrikaner und die Gegner von Kolonialismus lehnen Apartheid ab“.[3] Das zu verhindernde Verbrechen: Ein geplantes Entwicklungsprojekt in Afrika durch eine Kooperation zwischen der Robert-Bosch-Stiftung und dem Jüdischen Nationalfonds (KKL). Die Robert-Bosch-Stiftung sagte die Zusammenarbeit schließlich ab.[4]
In diesem Jahr erschien Lana Sirris Buch „Einführung in islamische Feminismen“. Das Vorwort dazu durfte passenderweise Kübra Gümüşay verfassen, eine „Netz-Aktivistin“, die sich beispielsweise dadurch auszeichnet, unter dem Label des „Feminismus“ und damit der geschichtlichen Wahrheit des Begriffs zum Hohn, für den Hijab, das Propagandasymbol und Exekutionsmittel der islamischen Geschlechtsapartheit, oder hin und wieder gar für Burka und Niqab zu werben;[5] wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, die Islamfaschisten und Nationalisten der Millî Görüş als unbescholtene und diskriminierte Opfer des Verfassungsschutzes zu stilisieren, [6] bei gleichzeitiger Diskreditierung kritischer Individuen als „Haustürken“, abgeleitet von der Bezeichnung der „Haussklaven“ aus der Sklavenzeit.[7]

»O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunterziehen. Das ist eher geeignet, daß sie erkannt (als freie, ehrbare Frauen) und so nicht belästigt werden.« Sure 33:59

Wie Gümüşay macht auch Sirri keinen Hehl daraus, dass sie keinerlei Interesse daran hat, Frauen die Emanzipation »vom« Islam und den notwendig korrespondierenden Zwangsverhältnissen zu erleichtern. Vielmehr postuliert sie, die Befreiung könne »in« der Religion verortet werden: “Many mainstream feminists don’t believe that women can find liberation in religion.” Sie geht sogar noch weiter und erdreistet sich, offen kundzutun, worum es ihr statt der Emanzipation der Frauen tatsächlich geht – die Ehrenrettung des Islam: „One of FEMEN’s founders actually said that Muslim women don’t know what it’s like to be free and that Islam oppresses women. In this way you’re promoting an Islamophobic discourse.“[8] Wer also die alltägliche Evidenz des Misogynen Islam thematisiert, stellt für Lana Sirri eine Gefahr dar. Ihr Unterfangen besteht darin, die barbarische Realität hinter einem Schleier zu verbergen und durch Kampfbegriffe, wie den der „Islamophobie“, vor Kritik zu wahren. Doch das darf und wird nicht von Erfolg sein.
Zu eindeutig ist die Wirklichkeit, die sich nicht weginterpretieren, sondern vielmehr deutlich werden lässt, weshalb neben den Quellen auch das alltäglich gelebte Geschlechterverhältnis des Islam nicht gerade zu einer Zusammenführung desselben mit emanzipatorischen Kämpfen einlädt.
So bejahten im Zuge einer umfangreichen Studie des PEW Research Center aus dem Jahr 2013 die Frage, ob eine Frau immer ihrem Mann zu gehorchen habe, 65% der türkischen, 96% der malaysischen, 94% der afghanischen und 93% der tunesischen Muslime. In den palästinensischen Gebieten stimmten 87% zu.[9]

»Eure Frauen sind euch ein Saatfeld. So kommt zu eurem Saatfeld, wann und wie ihr wollt.« Sure 2:223

Nirgends dürfte sich jedoch aktuell die Misogynie der islamischen Welt wie auch die Heuchelei der Pseudofeministinnen klarer manifestieren, als im Umgang mit der tatsächlichen Frauenrechtlerin Seyran Ateş. Ateş, die im Deutschland des Jahres 2017 unter ständigem Polizeischutz stehen muss, da sie es gewagt hat, eine liberale Moschee ohne Geschlechtertrennung zu eröffnen, wurde nicht nur von zahlreichen Predigern, sondern auch von zwei einflussreichen Religionsbehörden verurteilt. Sowohl die türkische Religionsbehörde Diyanet, als auch die ägyptische Fatwa-Behörde Dar al-Iftam sprachen angesichts der Moscheeeröffnung von einem „Angriff auf den Islam“, womit Ateş nach islamischem Recht faktisch vogelfrei ist.
Im Gegensatz zu Sirri und Gümüşay trachtet Seyran Ateş nicht danach, den Feminismus zu islamisieren, sondern unterzieht den Islam im Gegenteil einer scharfen Kritik und fordert entschieden universelle Werte ein, die mit zentralen Prinzipien des Islam brechen. Dass sie mit diesem Unterfangen nicht auf die Unterstützung der Pseudofeministinnen zählen kann, hat sie früh festgestellt:
Seyran Ateş: „Ich bin beleidigt, dass die deutschen Feministinnen, die ganzen Gender-Abteilungen, nicht für uns auf die Straße gehen oder hierherkommen und Solidarität bekunden.“
Hamed Abdel-Samad: „Weißt du, wann du von ihnen Solidarität kriegen kannst? Wenn du Burkini trägst und damit schwimmen willst, dann sind sie alle hinter dir.“
Seyran Ateş: „Genau, oder wenn ich Burka tragen will und sage: ‚Das ist die Freiheit unter dem Schleier!‘“[10]
Mit ihrem Kampf steht Ateş in der Tradition der iranischen Frauen, die 1979, kurz nachdem die „Islamische Revolution“ stattgefunden hatte, gegen den Schleier demonstrierten und dabei skandierten: „Freiheit ist nicht östlich und nicht westlich, sondern universell!“.[11] Die basale Erkenntnis hinter der Parole besteht darin, dass es nur eine Menschheit gibt. Eine Erkenntnis, die Ergebnis der Aufklärung ist, die die Menschen zum ersten Mal als Individuen und nicht als Teile fester Kollektive wie Stamm, Sippe oder Kultur, betrachtete. Eine Erkenntnis, hinter die postmoderne Theoretiker wie Lana Sirri heute zurückfallen, wenn sie konstatieren: „Islamic feminists fight against how some Western ‘feminists’ try to impose their own ideas and desires on others.“[12] Denn dieser Kulturrelativimus bedeutet in der Praxis nichts anderes, als die Verweigerung, Frauen in islamischen Ländern die gleichen Rechte zuzugestehen, wie westlichen Frauen, sprich: die Möglichkeit, unverschleiert, selbstbestimmt und wenigstens in einem bürgerlichen Sinne frei zu leben.

»Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten« Sure 4:31

Die iranischen Mullahs warfen den demonstrierenden Frauen von 1979 „Islamophobie“ vor und verwendeten damit den gleichen Kampfbegriff, [13] den Lana Sirri heute gegen die protestierenden Frauen von Femen, und damit stellvertretend an alle Islamkritiker, richtet. Sie macht damit unmissverständlich klar, in wessen Tradition und auf welcher Seite der Barrikade sie steht.
Die Frauen im Iran haben den Kampf verloren, Seyran Ateş noch nicht. Doch die Feinde der Aufklärung werden weiter daran arbeiten, dass es irgendwann so komme. „Unser Gegner ist der Universalismus des eurozentrischen, weißen, paternalistischen Feminismus.“ sagt Lana Sirri und verrät damit nicht nur Ateş und jene Frauen im Iran, die noch Hoffnung haben, sondern alle Menschen weltweit, die tagtäglich unter dem Islam und seinen Zumutungen zu leiden haben.

Raccoons – Kommunistische Gruppe, August 2017

Quellen:
[1] https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1423327371066915&id=132621850137480
[2] http://ladyfestkassel.tumblr.com/feminismen
[3] http://www.gazamussleben.at/data/gaza/unterzeichner_offener_brief_boschstiftung.pdf
[4] http://www.audiatur-online.ch/2016/03/15/liebe-auf-den-ersten-blick/
[5] http://ein-fremdwoerterbuch.com/2010/10/yeah-burqa-in-frankreich/
[6] http://www.taz.de/!5099569/
[7] http://www.achgut.com/artikel/haustuerken_und_andere_sklaven
[8] https://www.maastrichtuniversity.nl/news/islamic-feminist-maastricht-academia
[9] http://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politics-society-women-in-society/
[10] http://www.bild.de/politik/inland/youtube/sperrt-islamkritisches-video-weil-hassprediger-protestierte-52878706.bild.html
[11] http://de.stopthebomb.net/text-audio-und-video/texte-aus-der-stb-koalition/fathiyeh-naghibzadeh-zum-8-maerz.html
[12] Siehe 8.
[13] http://www.salzborn.de/txt/2012_islamophobie.pdf

„… und jetzt errichten wir ein Kalifat am Stern!“

Artikel vom 23. Mai 2017

Am 20. und 21. Mai hat der Kasseler Verband der „Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken[1] in Deutschland“ (IGBD) ein Frühlingsfest im Nordstadtpark veranstaltet. Zusammen mit der „Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş“ (IGMG) sind die IGBD im „Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland“ organisiert, dessen Vorsitzender ebenso der islamistischen Millî Görüş angehört.
Beim Abbau des Festes wurde aus dem Fenster eines Pick-up die Fahne der muslimischen Gemeinschaft der Region Sandžak gezeigt und lachend untereinander kundgetan, jetzt werde ein Kalifat am Stern errichtet.

Die Fahne der sandžakischen Gemeinschaft zeigt drei goldene Lilien auf blauem Grund und drei weiße Halbmonde auf grünem Grund. Die drei Lilien sind Teil der Flagge der „Republik Bosnien und Herzegowina“, die von 1992-1995 existierte und darum kämpfte, Unabhängigkeit von Jugoslawien zu erlangen. Die ARBiH, die Armee der „Republik“, bestand großteils aus Bosniaken (bosnische Muslime) und wurde durch etliche islamische Staaten mit Waffenlieferungen unterstützt, sowie militärisch durch Mudschahedin-Truppen (darunter etliche al-Qaida-Anhänger). Die drei Halbmonde auf grünem Grund stellen die Fahne des Osmanischen Reiches dar und beziehen sich auf die Herrschaft des osmanischen Kalifats über die Region, in der Sandžak von Glaubensbrüdern verwaltet wurde.
Unter eben jener Fahne sind im Jahr 2014 Islamisten in der serbischen Stadt Novi Pazar in Sandžak für ein islamisches Kalifat im Balkan auf die Straße gegangen.

Islamistische Demonstration in Novi Pazar

Unterstützt wurde die Veranstaltung unter anderem von der Bäckerei der Kassler Millî Görüş-Moschee „Ayasofya“, alle Sponsoren finden sich auf dem Veranstaltungsplakat:

Plakat der Veranstaltung im Nordstadtpark

Seit 2016 organisiert die IGBD Kassel das sogenannte „Ummah Event“, das Freizeitangebote für Jugendliche schaffen soll. Geboten wird unter anderem Fußball, Paintball und Grillen und eingeladen sind alle „unabhängig von Ethnie, Kultur oder Religion“. Dass der Begriff der „Ummah“ jedoch ein muslimisches Schicksalskollektiv kreiert, was nur in einer klaren Abgrenzung gegenüber den Ungläubigen funktioniert, passt in diese Selbstbeschreibung nicht hinein. Betrachtet man dabei die Vorkommnisse beim Frühlingsfest in der Nordstadt, ist die Unterstützung des „Ummah Events“ durch den Ausländerbeirat der Stadt Kassel mindestens kritikwürdig.

Die Nordstadt bleibt rot

Es ist bezeichnend, dass eine regressive islamische Gemeinde ein unübersehliches und großes Fest inmitten des Nordstadtparks und umgeben von linksalternativen Studenten abhalten kann, ohne dass sich irgendjemand für sie interessieren würde. Die Kasseler Nordstadt wird von hiesigen Linken gerne als weltoffenes, alternatives oder gar „rotes“ Paradies verklärt. Wie es darum steht, sobald man die Augen nicht mehr nur nach Deutschen Rechten, sondern auch nach islamistischen Strukturen offen hält, ist nicht erst seit dem Fest der IGBD evident.
Während undenkbar ist, dass die AfD auch nur eine einzige Veranstaltung ohne Gegenprotest abhalten könnte, haben zahlreiche Islamisten, die sich in der Nordstadt bewegen und dort ihre Moscheen und Zentren haben, nichts zu befürchten. Noch im November des vergangenen Jahres hat die islamistische IGMG, die auch im aktuellen Fall mit der IGBD kooperiert, im Philipp-Scheidemann-Haus, eben der Örtlichkeit, die angesichts der AfD massivem Polizeischutzes bedarf, das 30-jährige Bestehen ihrer Moschee in Kassel gefeiert. Selbstverständlich ohne Gegenprotest.
Die Nordstadt ist sicher einiges – aber nicht rot.

1) Sammelbegriff für im Balkan lebende Muslime

Schiitische Sticker in Kassel

Artikel vom 07. März 2017

Seit dem 24.02. fanden sich an mehreren Orten in Kassel Aufkleber mit islamischer Symbolik, wobei uns bisher die Stadtteile Wesertor, Wilhelmshöhe, Bettenhausen, Stadt Mitte und Nord (unter anderem auf dem Campus der Universität) bekannt sind.
Die arabischen Worte in grüner Schrift bedeuten etwa „Islamische Einheit“, was auch als Ummah – die religiöse Gemeinschaft aller Muslime – übersetzt werden kann. Im Zentrum steht das islamische Glaubensbekenntnis „Schahāda“ : „Es gibt nur einen Gott, Allah und Mohammed ist sein Prophet.“ Unten ist das Zweiklingen-Schwert „Zulfiqar“ abgebildet. Bei den Schiiten und Aleviten ist das Schwert ein populäres Symbol des Widerstandes und der Identifikation mit der Schia, der zweitgrößten Konfession des Islam, wobei angesichts der sonstigen Symbolik ein alevitischer Hintergrund in diesem Fall unwahrscheinlich ist.
In der Innenstadt wurde derweil ein frisches Graffiti mit ähnlich anmutendem Inhalt gesichtet, das auffordert: „Vereint euch, ihr Diener Allahs!“
Ob dieses mit den Aufklebern zusammenhängt, sich hinter den Aktionen eine funktionierende Struktur verbirgt und wie die Verursacher die „Islamische Einheit“ verstehen, ist noch unklar. Dennoch ist Aufmerksamkeit geboten, wenn in Kassel auf derart offensive Weise islamische Propaganda verbreitet wird, auch vor dem Hintergrund, dass die Verwendung moderner Medien gut in ein islamistisches Konzept passt. So wurden bereits vor knapp zwei Jahren immer wieder ISIS-Sticker, vor allem in der Nordstadt, verklebt, auch damals tauchten zusätzlich ISIS-Sprühereien auf. Dass ein direkter Zusammenhang zum aktuellen Fall besteht, ist jedoch unwahrscheinlich, da ISIS sunnitisch verortet ist.

Wir sind für jeden Hinweis dankbar, sowohl bezüglich genauer Fundorte der Aufkleber, als auch für weitere inhaltliche Erklärungen. Informationen lässt man uns bestenfalls über unser verschlüsseltes Kontaktformular zukommen.