Junger Mann antisemitisch beleidigt und bedroht

Artikel vom 11. März 2017

Am 07.03.17 ereignete sich im Bereich des Kasseler Stern ein antisemitischer Vorfall. Der Betroffene, der einen Button mit einem Davidstern auf Regenbogenfahne am Rucksack trug, überquerte gegen 13 Uhr die Kreuzung, als er von einem Mann als „nach Pisse stinkender Jude“ beleidigt wurde. Weiterhin gab dieser kund, dass Juden gemeinsam mit Nazis gegen die Türkei kämpfen würden und pöbelte dem Betroffenen unverständliche, eventuell türkische, Worte, immer wieder gepaart mit „Jude“, entgegen. Als jener zunächst perplex stehen blieb, zog der Mann sein Handy und gab vor, jemanden anzurufen, um schließlich zu drohen, der Leidtragende solle weiter gehen, da er sonst „seine Leute“ holen würde.
Dabei reiht sich der Vorfall perfekt in den durch Erdogan und seine willigen Gefolgsleute geführten Propagandakampf ein. Erst kurz zuvor hatte Erdogan Deutschland „Nazi-Praktiken“ nachgesagt, nachdem Wahlkampfauftritte türkischer AKP-Vertreter in deutschen Städten abgesagt worden waren. Wie bereits nach dem gescheiterten Putscherversuch des letzten Jahres, als sich 500 türkische Nationalisten auf dem kasseler Königsplatz versammelten, um dem islamistisch-nationalistischen Rausch zu verfallen, zeugt auch der jüngste Vorfall davon, dass Erdogan, ohne unbedingt direkt dazu aufrufen zu müssen, in der Lage ist, auch in Deutschland, auch in Kassel, den Mob zu formieren und Einzelne zum Handeln zu bewegen.
Es gilt, diese Entwicklungen und durch Erdogan und die AKP auf den Plan gebrachte Islamfaschisten zu beobachten und ihnen mit Widerstand zu begegnen.
Wie immer möge sich, wer Informationen zu besagtem Vorfall hat, bei uns melden (gerne auch über unser verschlüsseltes Kontaktformular).
Der Täter wird wie folgt beschrieben: Etwa 1,70m groß, dunklerer Teint, ca 40-50 Jahre alt, dünn werdendes, schwarzes Haar, an besagtem Tag trug er eine dunkelgraue Daunenjacke und hellblaue Jeans.